Deine Website mit WordPress: Maximal flexibel und unschlagbar günstig

WordPress.com – Der Homepage Baukasten im Test

Hans-Jürgen, Experte für WordPress und SEO

Ich biete Anfängern den welteinfachsten Weg zur selbst gestalteten Website mit WordPress. Mehr über mich

Wer eine Webseite selbst erstellen und diese selbst pflegen möchte, wird schnell auch den Anbieter WordPress.com in Betracht ziehen. Für diesen Testbericht habe meinen Freund Stephan eingespannt – Stephan ist nahezu unerfahren, was die Erstellung von Webseiten betrifft. Dafür hat er im Tarif „Persönlich“ für 4€ monatlich von WordPress.com eine Homepage erstellt. Hier nun seine Erfahrungen…

WordPress.com ist ein Homepage-Baukasten und basiert auf der gleichnamigen Open-Source-Software WordPress. Der Unterschied zur Open-Source-Variante WordPress.org wird in diesem Beitrag erläutert.

Auf der Startseite von WordPress.com wird mir bereits Mut gemacht, dass alles ganz einfach und schnell geht. Das finde ich positiv, weil gerade am Anfang die Angst groß sein kann, irgendwas falsch zu machen oder zu vergessen.

WordPress Startseite
Dann kann es ja losgehen.

Ich habe mich für die günstigste Variante “Persönlich” entschieden und im zweiten Schritt gleich meine Wunschdomain ausgesucht. Es hat mich zwar verwundert, dass es bei WordPress keine Domains mit der Endung .de gibt. Doch aufgrund der gängigen Alternativen wie .com oder innovativen Endungen wie .blog oder .news bin ich mir sicher, dass hier jeder etwas findet. Im Tarif “Persönlich” ist die Registrierungsgebühr meiner Domain für ein Jahr inkludiert.

Domain ausgewählt, Kontaktdaten und Zahlungsinformationen eingetragen, und schon konnte ich mit der Gestaltung loslegen.

Domainsuche WordPress
Hier siehst du die Vorschläge zu deiner Domainidee.

Mir ist erst im Nachhinein aufgefallen, dass unter wordpress.com/pricing auch eine “Free Version” für den Start versteckt ist. Diese hat WordPress auf der Startseite geschickt verschwiegen. :-) Ganz „Free“ gelingt euch der Start zur eigenen Webseite damit aber nicht, da ihr für eure Domainregistrierung extra zahlen müsst. Grundsätzlich ist es positiv, dass es eine schlanke Variante für den Start zur eigenen Webseite gibt. Wer jedoch nur minimal mehr als ein paar Bilder und Text vorzeigen möchte, sollte mindestens zum „Persönlich“ Tarif greifen. Warum ich mit diesem Tarif dennoch nicht vollends glücklich wurde, erfahrt ihr gleich.

Zurück zum Start: Die erste kleine Hürde ist genommen ich befinde mich auf der Startseite meiner eigenen Webseite. Das fühlt sich gut an.

WordPress hat mich mit einem Einrichtungsleitfaden direkt an die Hand genommen. Wie du siehst, startest du nicht bei Null, sondern beginnst deine ersten Schritte im bereits erstellten Menü deiner Webseite. Hierbei orientiert sich WordPress an dem Grundaufbau eines persönlichen Blogs. Du kannst das so übernehmen, aber natürlich auch nach deinen Wünschen anpassen. Geholfen haben mir dabei die Tutorialvideos. Ich würde mir wünschen, dass diese auch auf Deutsch verfügbar wären, aber selbst ohne Englischkenntnisse wirst du die ersten Schritte verstehen.

Meine Startseite wurde erstellt
Direkt nach der Domainregistrierung befindest du dich im Editor deiner Startseite.

In der Menüstruktur siehst du nun u.a. Seiten und Beiträge. An diesem Punkt ist es anfangs nicht so leicht nachzuvollziehen, was die Unterschiede zwischen “Seiten” und “Beiträgen” sind. Mit etwas learning by doing wirst du dich nach kurzer Zeit in der Menüstruktur zurechtfinden. WordPress versucht hier den Spagat zwischen schnellem Einstieg für Anfänger und möglichst hoher Funktionalität. Ich finde, das ist gelungen. Schließlich wollte ich keine 08/15 Seite bauen und wenn dafür ein Schritt mehr nötig ist, ist es das nach meiner Meinung wert. Kleiner Tipp zum Start für dich:

Mit “Seiten” ordnest du bei WordPress deine Webseite in die von dir gewünschten und benötigten Themen. Das sind zum Beispiel Startseite, dein eigentlicher Blog, das Impressum und “Über mich”.

Innerhalb dieser “Seiten” erstellst du deine “Beiträge” wie z.B. Blogartikel oder ein Kontaktfeld.

Ich hoffe, dass diese Erläuterung dir hilft, den Aufbau deiner Webseite noch schneller zu verstehen.

Vorhandene Seiten der Webseite
Diese 4 Seiten sind automatisch erstellt worden.

Nach dem Tutorial konnte ich recht schnell meine Startseite bearbeiten. Der Aufbau zur Gestaltung des Titelbildes, der Begrüßungstext und die Möglichkeiten zur Individualisierung finde ich gelungen umgesetzt. Nach diesem Schritt habe ich meine Webseite bereits veröffentlicht und war mit meiner eigenen Webseite online. Ein tolles Gefühl :-)

Von der Wahl der Domain bis zur veröffentlichten Seite mit dem Grundmenü vergehen ca. 30 – 60min je nach Individualisierung. Die Einrichtung bis hier her empfinde ich als sehr angenehm und gut nachvollziehbar. Gerade anfangs wurde ich jedoch von den vielen Einstellungsmöglichkeiten und Untermenüs abgelenkt. Daher empfehle ich dir für den Anfang, dich an den vorgegeben Kategorien zu orientieren und diese mit deinen Inhalten zu füllen. Die weitere Individualisierung im Menü, Struktur und Erscheinungsbild kannst du dann Stück für Stück anpassen, je nachdem wie sicher du dich bereits fühlst. Weiter unten im Erfahrungsbericht gehe ich darauf nochmal genauer ein.

Es ist positiv hervorzuheben, dass WordPress es schafft, bei der Erstellung darauf zu achten, dass du ohne unnütze Hürden schnell zur eigenen Webseite kommst und gleichzeitig das gute Gefühl vermittelt “Hey, du kannst noch so viel mehr machen und wir freuen uns darauf, wenn du deine Kreativität und Ideen mit allen Funktionen ausleben wirst”.

Meine ersten Inhalte habe ich im Bereich „Beiträge“ erstellt. Durch die vorhandenen Beispielbeiträge mit Platzhalterinhalten gelang das sehr schnell. Diese habe ich einfach inhaltlich angepasst. Über den Menüpunkt „Beitragsbild“ auf rechten Seite habe ich die Beiträge mit Fotos verschönert. Ich habe dort tolle Fotos aus der integrierten und kostenfreien Pexels Datenbank gefunden. Du kannst natürlich auch eigene Fotos hochladen. Ich fand es sehr angenehm, innerhalb der Erstellung eine kostenlose Stockphoto Datenbank zu haben. Gerade am Anfang möchtest du bestimmt schnell ein Ergebnis sehen und hier wird mit der integrierten Suche ein Schritt gespart. Das ist toll.

Pexels Foto Datenbank
Mit der Suchfunktion findest du passende Fotos aus der Datenbank.

Das WordPress seinen Ursprung in der Welt der Blogs hat, ist bis heute zu erkennen. In dem von mir gewählten Theme (dazu gleich mehr), siehst du die neuesten Blogeinträge direkt auf der Startseite. Ich finde das sympathisch, weil meine Leser*innen sofort sehen, was ich Neues kreiert habe.

Blogtexte auf der Startseite
Die Anordnung der Beiträge auf der Startseite kannst du ebenfalls individualisieren.

Hier bietet WordPress dir einige Einstellungsmöglichkeiten. Lass deiner Kreativität freien Lauf. Das Ausprobieren macht Spaß und mit dem „Vorschau“ Button oben rechts konnte ich jederzeit meine Anpassungen begutachten. Das fand ich gerade am Anfang sehr hilfreich.

Kleiner Tipp: Schau immer auch nach, wie deine Webseite auf dem Desktop, Tablet und Smartphone aussehen. Ist die Position des Titelbildes und oder die Länge/Größe des Textes nicht optimal, kannst du dies schnell anpassen, um für alle Bildschirmarten das beste Ergebnis herauszuholen.

Den Stil und Aufbau der Webseite bestimmst du mit dem sogenannten „Theme“. Für meine Webseite habe ich mich für „Apostrophe 2“ entschieden. Es gibt jedoch Dutzende andere, die du einfach über das Hauptmenü wechseln kannst. Je nachdem, was du mit deiner Webseite ausdrücken möchtest, eignen sich manche Themes mehr und andere weniger. Du kannst das Theme deiner Seite jederzeit ändern. Probiere dich aus. Ich habe mir für die Auswahl etwas länger Zeit genommen, damit ich gerade am Anfang in einer Struktur arbeite, die sich nicht mehr so stark verändert und ich in „gewohnter“ Umgebung arbeiten kann. Das empfehle ich dir auch.

Von den ersten Inhalten bis hin zum Design verlief es ohne nennenswerte Probleme. Damit ich den Wald vor lauter Bäumen nicht übersehe, habe ich mal eine kurze Verschnaufpause gemacht und mir über „Meine Startseite“ etwas Übersicht verschafft. Von hieraus konnte ich sehr schön erste Statistiken erkennen, schnell einen Beitrag verfassen oder in die Mediathek schauen.

WordPress Hauptseite Einstellungen Statistik
Auf der Startseite siehst du alle Funktionen auf einen Blick.

Nach den ersten selbst geschriebenen Beiträgen, habe ich mich an die vorgegebene Menüstruktur langsam gewöhnt. Nun habe ich aber schnell festgestellt, dass meine Webseite komplexer wird, als ursprünglich gedacht. Daher habe ich meine Menüstruktur mehrfach anpassen müssen. Das war wirklich sehr einfach und nach jedem Speichern kannst du die Änderungen live sehen und schnell nochmal anpassen. Dieses einfache „Trial and Error-Prinzip“ ist für mich als Anfänger sehr hilfreich gewesen. So kam ich sehr leicht über den Punkt „Menüs bearbeiten“ von der Hauptseite aus zum Erfolg. Mein Tipp: Erstelle im Hauptmenü deine Seite oder erstelle deinen fertigen Beitrag und sortiere im Anschluss, wo du es hinhaben möchtest.

Aufbau Struktur Webseite
Den Aufbau deiner Webseite kannst du per Drag & Drop schnell anpassen.

Nachdem meine Seite online war, habe ich mich mit den Funktionen und Erweiterungen beschäftigt. Dabei kam ich schnell zum Thema „Plugins“. Das sind nützliche Erweiterungen für die Webseite, die ich vor langer Zeit bei meinem ersten und einzigen Versuch der Webseitenerstellung über Wordpress.org kennengelernt habe. Im Gegensatz zu WordPress.com bieten dabei typische WordPress Hoster eine sogenannte 1-Klick-Installation um die Open-Source-Software auf einem Webspace zu installieren. Das ging tatsächlich sehr einfach und kostete nicht mehr as 60 Euro im Jahr für das Hosting. Jedenfalls hatte noch eine ungefähre Ahnung, was für Plugins zu empfehlen sind (z.B. Yoast SEO für automatische Suchmaschinenoptimierung oder Akismet Anti-Spam, ein Spam-Filter in deinen Kommentarfeldern) und das es die kostenfrei gab. Daher hier die bittere Überraschung: Eine Installation von Plugins ist überhaupt nicht möglich. So wird aus dem charmanten 48 Euro Tarif ein 300 Euro teurer Spaß, da diese Funktion erst ab dem Business-Tarif möglich ist. Das nicht alle Plugins im günstigsten Tarif zu Verfügung stehen, mag ich noch verstehen, aber diese wichtige Funktion generell zu unterbinden, kann ich nicht nachvollziehen und lässt meine positive Grundstimmung bei der Erstellung in den ersten Stunden schnell verschwinden. Ich möchte mich als Kunde einfach nicht danach fühlen, zu einer Entscheidung gedrängt zu werden. Doch wer seine Webseite nur halbwegs professionell selbst betreuen will, ist auf diese Plugins angewiesen. Tools für die Suchmaschinenoptimierung, Google Analytics oder Monetarisierungsmöglichkeiten sind essentiell, wenn du deine Webseite voranbringen willst und vielleicht sogar Einnahmen erzielen möchtest.

WordPress Plugins Business Tarif
Hilfreiche Plugins wie Akismet Anti-Spam sind leider erst ab dem Business-Tarif möglich.

Unabhängig davon hatte ich mit der Erstellung sehr viel Spaß und konnte viel probieren. Wenn ich mich mal im Menü verlaufen habe, kam ich schnell wieder zum Anfang zurück und fand meist im zweiten Anlauf den Weg. Einzig die Lernkurve bei der Unterscheidung von Seiten und Beiträgen war für meinen Geschmack zu lang (zum Glück gibts dazu etliche Youtube Videos, die ausschließlich den Unterschied erläutern). Aufgrund der großen Verbreitung von WordPress, habe ich hier immer recht schnell eine Lösung in einem Forum oder bei Youtube gefunden. Meist sogar auf Deutsch. Das ist dann der Vorteil, wenn weltweit 1/3 aller Webseiten mit WordPress gebaut wurden. Als zusätzliche Hilfe erhältst du in den ersten Tagen viele E-Mails mit nützlichen Tipps zur weiteren Verfeinerung oder Erweiterung deiner Webseite.

FAQs:

  • WordPress Themes kostenlos: In der Theme Suche findest du unzählige kostenfreie Themes. Viele kostenfreie Themes bieten ein Freemium-Modell. Das heißt, dass bestimmte Funktionen nur nur in der Pro Version verfügbar sind. Keine Sorge, für den Anfang reicht aus meiner Sicht ein kostenfreies.
  • WordPress Plugins installieren: Plugins sind Erweiterungen für deine Webseite. Zum Beispiel ein Kontaktformular. Im Plugin Verzeichnis findest du sinnvolle Vorschläge oder kannst gezielt suchen. Danach einfach installieren und das Plugin aktivieren. Fertig. Achtung: Bei WordPress.com erst ab dem Business-Tarif für 25€ mtl. möglich.
  • WordPress Must have: Zu empfehlen sind u.a. Yoast SEO, das Nr. 1 Plugin um besser in Suchmaschinen gefunden zu werden oder Akismet Anti-Spam, was deine Kontaktformulare vor Spam schützt. Schau einfach in die Rubriken „Beliebt“ was bereits Millionenfach installiert worden ist.
  • WordPress DSGVO: Die Vorgaben der DSGVO sind beim Betrieb einer Webseite mit WordPress einfach zu erfüllen. Du brauchst nur ein Impressum und einen Text für die Datenschutzbestimmungen. Wenn du ins Tracking o.ä. einsteigst, werden Plugins nötig.
  • WordPress kostenlos: Es gibt eine kostenfreie „Free“-Version von WordPress, mit der du starten kannst. Der Funktionsumfang ist jedoch stark eingeschränkt und du kannst keine individuelle Domain festlegen. Zusätzlich brauchst du einen Hostingdienst, der für dich deine Webseite hostet. Spätestens da entstehen Kosten. Wir empfehlen daher mit dem günstigsten Wordpress.com Tarif „Persönlich“ zu starten.
  • WordPress Download: Wenn du eine Webseite bei Wordpress.com erstellst, ist kein Download notwendig. Hier übernimmt WordPress das Hosting. Nur bei der Erstellung über Wordpress.org lädst du die Software „WordPress“ herunter.
  • WordPress Persönlich DSGVO: Bei einer Webseite ohne Tracking oder Analyse Tools erfüllst du die DSGVO schon mit einem Impressum und einem Datenschutzhinweis.
  • WordPress Webseite Kosten: WordPress Persönlich startet bei 4€ pro Monat, Premium 8€, Business 25€ und E-Commerce 45€. Im 2. Jahr können weitere Folgekosten z.B. für die Domainregistrierung entstehen. Je nach Erweiterung durch kostenpflichtige Plugins oder Themes entstehen weitere Kosten. Realistisches Minimum sind 5 – 10€ / Monat für den Betrieb deiner eigenen Webseite.
  • WordPress Webshop: Du kannst problemlos einen Webshop mit WordPress betreiben. Das wohl beliebteste und beste Plugin ist WooCommerce. Hier für ist mindestens der Tarif „Business“ nötig.

Fazit zu WordPress.com

Pro:

  • Roter Faden bei der Einrichtung
  • Verständlicher Funktionsumfang
  • Übersichtliche Menüführung
  • 40.000 lizenzfreie Fotos nutzbar

Contra:

  • Unterschied Seiten & Beiträge am Anfang ein Stolperstein
  • Plugins erst ab Tarif Business (€25 pro Monat)
  • Nur für private, nicht-kommerzielle Blogs zu empfehlen
  • SEO & Marketingtools erst in höheren Tarifen

Der Tarif „Persönlich“ ist aus meiner Sicht nur für private, nicht-kommerzielle Blogs geeignet. Für diesen Zweck erhältst du jedoch eine gute Möglichkeit, deine Ideen schnell und optisch ansprechend mit der Welt zu teilen. Die Einrichtung deiner eigenen Webseite geht weitestgehend verständlich von der Hand. Solltest du jedoch mehr wollen, als Beiträge verfassen, wirst du mit diesem Tarif schnell an die Grenzen des Möglichen kommen.

Teste WordPress kostenlos. Wähle eine Vorlage: